
Vortrag “Verkehrte Welt. Fasnet an der oberen Donau vor Masken, Häs und Zünften”
In meinem Vortrag soll es anhand von Quellen- und Literaturhinweisen um die alte, noch weithin unreglementierte Fasnet in den Dörfern, Kleinstädten, Klöstern sowie ggf. an Adelshöfen in der Frühen Neuzeit und bis ins 19. und 20. Jahrhundert gehen. Ich werde u.a. Konflikte mit Pfarrern und Obrigkeiten um das sog. Fasnetküchle, Schilderungen der Kloster-Fasnet in den 1750er Jahren aus der Chronik des Augustinerchorfrauenstift Inzigkofen sowie Beschreibungen der Fasnet um 1900 in Dörfern und Städten im Kreisgebiet aus den sog. Konferenzaufsätzen in Württemberg und Baden vorstellen. Nach meinem vorläufigen Eindruck ist die reglementierte Fasnet in der jetzigen Form mit vermeintlich „historischen“ Narrenfiguren mit Masken und Häs sowie Narrenzünften in einer ersten Welle v.a. in den Städten in der NS-Zeit entstanden und hat sich sodann in den Nachkriegsjahrzehnten bis zur Gegenwart als flächendeckendes Modell auch in den Dörfern durchgesetzt.